
Heute wird in Korea Neujahr gefeiert - Chinese New Year, denn nach dem Mondkalender beginnt heute das neue Jahr. Was die Koreaner natürlich nicht davon abgehalten hat, auch Anfang Januar zu feiern. Man sieht das pragmatisch. Seollal (Neujahr) wird im Kreis der Familie verbracht, , die Ahnen werden geehrt und vieles dreht sich ums Essen. Diesen Tag muss man einfach bei der Familie verbringen und so kommt es, dass jedes Jahr Millionen von Koreaner sich auf den Weg in ihre Heimatstadt machen, meistens natürlich von Seoul aus. Von 46 Millionen Koreaner sollen das etwa 32 Millionen sein. Super Urlaub.
Ich habe sogar gelesen, dass während dieser Tage an den Autobahnen Toiletten aufgestellt werden, weil so oft einfach nichts mehr geht. Lieber den Zug nehmen? Dann ist früh buchen angesagt. Manche Leute buchen tatsächlich ein Jahr im Voraus, um noch ein Ticket zu bekommen und schlafen dann in einem Hotel in der Nähe des Bahnhofs, um morgens auch den Zug zu bekommen.
In unserem beschaulichen Apate (Appartement) kann man sich solche Zustände eigentlich nicht vorstellen. Aber die Straßen in Seoul waren schon gestern erstaunlich leer.
Und dieses Jahr wird kein gewöhnliches Jahr. Denn es ist das Jahr des Schwein, des Goldenen Schweins. Jahre des Schweins (alle 12 Jahre) werden generell mit Glück und Reichtum assoziiert, aber erst das Goldene Schwein... Welch ein Hype! Schon seit Ende Dezember wird man allenthalben überschüttet mit goldenen Schweinen aller Art. Besonders beliebt: Handyanhänger und Sparschweine. Ok, ich muss zugeben, seit Anfang Januar befinden sich auch einige Anhänger mit Goldenem Schwein in meinem Besitz, wie man unschwer erkennen kann.
Dieses Jahr soll eben noch mehr Glück bringen. Deshalb wollen angeblich besonders viele koreanische Paare heiraten und es wird ein regelrechter Babyboom erwartet. Ob es nun wirklich eine Tradtition ist? Es kommt mir eher so vor, als sei es wie der Valentistag hier, eine ähnlich gute Gelegenheit, den Konsumrausch einfach noch ein bisschen weiter anzufachen.
Ich hätte es fast vergessen: Der Tag, an dem ich 30 wurde. An Neujahr wird jeder in Korea ein Jahr älter. Wenn man bedenkt, dass man hier ab dem Geburtstag schon ein Jahr alt ist, bedeutet das für mich, dass ich soeben 30 geworden bin. Komischer Gedanke. Hm, ich mag korean-age nicht! Ich bleibe 28.
Wir legen heute einen Fastentag ein, nachdem wir es uns gestern bei Sortino´s (siehe To-Do-Liste) richtig gut haben gehen lassen. Einzig und alleine ein Ddok-Guk (Suppe mit Reiskuchen) muss noch her, denn das isst man hier traditionell zu Neujahr, damit man ein Jahr älter wird.
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