Mittwoch, 31. Januar 2007

Wer erkennt´s?


Nicht nur in Korea, sondern auf der ganzen Welt zu finden. Wirklich auf der ganzen Welt, mittlerweile auch mehrfach in Köln und auch in der Verbotenen Stadt, im Vatikan (hm, bei letzterem könnte ich mich geirrt haben...).

Morgen gibt´s die Auflösung. Möglicherweise auch übermorgen.

Die Lösung gibts hier. Lustigerweise ist das Bild aus Seoul auch auf der Seite zu finden. Das oben ist von mir.

Insadong
















Am Wochenende stand mal wieder Insadong auf dem Plan. Der Stadtteil, in dem es die traditionellen Teehäuser gibt. In einem davon waren wir vor ein paar Wochen.
Insadong bietet für alle etwas. Maximales Einkaufsvergnügen für den geneigten Shopper und Liebhaber koreanischer Mode (aber dafür muss man nicht nach Insadong, das gibt es in Seoul überall),
... kleine alternative Designerläden mit allerlei "nice to haves"
... und viele Galerien, die die unterschiedlichsten Stilrichtungen ausstellen (dummerweise hab ich mich direkt in der zweiten Galerie in ein Bild verliebt... Jens hat schon das "ok" gegeben :-)),
...Kultur im Sinne von eben erwähnten Teehäusern, traditionellen Restaurants, dem Gyeonbokgung-Tempel in der Nähe,
...aber auch die üblichen Souveniershops, in denen sich zwischen all dem Prüll erstaunlicherweise doch immer wieder etwas Hübsches findet.
Klingt wie die klassische Touristenmeile. Ist es irgendwie auch. Dennoch ist das Straßenbild immernoch fast ausschließlich koreanisch (oder zumindest asiatisch) geprägt. Wahrscheinlich gibt es einfach zu wenige Ausländer und Touristen hier, sodass die wenigen nicht wirklich den Ausschlag geben. Doch für uns die optimale Verbindung unterschiedlicher Interessen. Ausserdem muss man bei den Temperaturen immer mal wieder einen Abstecher in einen kleinen Laden (kalte Hände), Underground-Shoppingmall (auch kalte Füße) oder einen Coffeeshop (nichts geht mehr) machen, um wieder auf Betriebstemperatur zu kommen.
Und jedesmal gibt es wieder etwas Neues zu entdecken. Nicht das letzte Mal, dass wir dort gewesen sind.
Ach richtig, da gibt es ja noch das Bild zu besorgen...



Montag, 29. Januar 2007

Kantinenessen
















Auf den ersten Blick ein typisches Kantinenessen. Das Essen lieblos auf das weiße, irgendwie steril anmutende Tablett geklatscht, optisch vielleicht nicht wirklich ansprechend.

Auf den zweiten Blick ist alles doch ganz anders.

Zuerst einmal die Stäbchen. Aus Metall. Die Koreaner denken an die Umwelt, trennen den Müll und holzen nicht Chinas Wälder für Stäbchen ab. Wie die Japaner. Ausserdem viel gesünder. Kein chemisch gebleichtes Holz. Die Koreander achten auf die Gesundheit ("It´s good for your health" ist ein allseits beliebter Spruch).
Bei der ersten Handhabung der Metallstäbchen empfiehlt es sich, zu Hause schon einmal mit der Holzvariante geübt zu haben. Sie liegen viel schwerer in der Hand und drohen - zumindest am Anfang - das ein oder andere Mal zu entgleiten.
Der Löffel ist nicht nur für die Suppe da, sondern auch für den Reis. Nur in Korea wird Reis nicht nur von Touristen mit dem Löffel gegessen.
Unten links die Basis für´s Essen: Klebreis. Morgens, mittags und abends. Ich mag ihn besonders wegen seiner Konsistenz: klebrig aber nicht pappig. Den Reis gibt es zwar auch in anderen Zubereitungsarten, bzw. mit Beigaben, aber den klassischen gibt es am häufigsten, in der Kantine immer. Je größer der Hunger, desto mehr Reis aufladen. Self-service.
Unten rechts die alltägliche Suppe. Aber nicht jeden Tag die gleiche. Meistens finden sich Tofu-Bestandteile und Algen. Manchmal scharf, immer würzig, fast immer gut. Ok, auch nichts für den Mitesser das Auge. Aber ich bin ein großer Freund der mittäglichen Suppe und weiß jetzt schon, dass ich sie sehr vermissen werde.
Oben links das obligatorische Kimchi. Wie schon erwähnt auch ein essentieller Bestandteil jedes koreanischen Essens. Kimchi gibt es in unzähligen Varianten und sogar im Krankenhaus wird hin und wieder abgewechselt. Mein Favorit ist das Kimchi, das in kleinen "cubes", Würfeln daherkommt. Da läuft man auch nicht Gefahr, mit zu großen Kohlblättern konfrontiert zu werden und plötzlich den Mund mehr als voll zu haben, denn ein Messer ist ja nicht vorgesehen. Das Kimchi steht übrigens auf dem Tisch und jeder nimmt sich nach Bedarf. Nichts muss, alles geht.
Mittig eine täglich wechselnde Beilage. Heute Schweinefleisch mit Chilischoten an äußerst schmackhafter Sauce. Ein Klassiker ist Fisch, der in quadratischen Stücken noch komplett mit Haut und Gräten auf das Tablett wandert. Immer noch eine Herausforderung, ihn mit Stäbchen zu zerlegen. Eine noch größere, das auch optisch einwandfrei zu tun. (Ja, die Optik ist in Korea mehr als ein nur ein Thema.)
Oben rechts eine Art Salat aus - ach keine Ahnung - irgendein Gemüse war es eben. Hatte mir wenig genommen, weil er beim letzten Mal einen fiesen, weil zu fischigen, Abgang hatte. Aber diesmal nichts zu beanstanden.
Natürlich wiederholt sich das Essen irgendwann, aber dennoch würde ich die Kantine jederzeit mit nach Deutschland nehmen. Keine Auswahl, dafür "good for your health". Wenn Deutschland einmal am Tag so essen würde, gäbe es sicher einige Probleme weniger. Einmal reicht, man muss ja nicht übertreiben...
Ich weiß leider nicht, was das Kantinenessen kostet, denn wir haben Essensmarken bekommen.
Wenn jemand probieren will - ich habe noch Marken über, denn es sind drei für jeden Tag vorgesehen.

"Glücklich der Mensch, der sich liegend den satten Bauch streichelt."
Koreanisches Sprichwort

Samstag, 27. Januar 2007

Geld abheben für Anfänger
















Man möchte meinen, dieses Schild sei ein nettgemeinter Hinweis an nicht koreanisch-sprechende Personen - bevorzugt Touristen - hier auch ohne eine heimische Bankkarte an Geld zu kommen.
Hm, leider nein.
Zwei Versuche, sowohl mit Maestro- als auch mit Visacard führten nicht zum Erfolg. Ich kann lediglich diese beiden Quittungen vorweisen. Auch mehrminütiges Warten und vorsichtiges Klopfen an der Geldausgabeklappe brachte keine Verbesserung. Es sieht so aus, als hätte ich zweimal 400000 Won abgehoben (Peanuts, sind ja nur knapp 700 Euro...). Zu hoffen bleibt, dass die koreanischen Schriftzeichen unten darauf hinweisen, dass es LEIDER nicht geklappt hat. Schön, dass der Kontakt zur heimischen Bank wenigstens per Onlinebanking steht. So fühlt man sich gleich wesentlich besser - auch wenn man immer noch kein Geld in der Tasche hat.
Vielleicht bedeutet das Schild ja auch nur, dass man den Global ATM (möglicherweise in der nächsten Filiale?) benutzen soll.
Kein neues Problem. Immer wieder erstaunlich, wie schwierig es hier manchmal ist, Geld abzuheben. Solche Schwierigkeiten hätte ich eigentlich in Vietnam erwartet. Aber nein, absolut kein Thema an jeder, aber wirklich jeder Bank. Hier klappt es bei 9 von 10 Banken nicht.
Schade.

Donnerstag, 25. Januar 2007

Skurriles in Korea - meet Heidi (Essentiell: Lautsprecher an oder Kopfhörer auf!)


Das kann einem schon mal passieren, wenn man im "Korean Folk Village" die falsche Abzweigung nimmt. Also doch keine traditionelle koreanischen Musik, sondern Beschallung im "Amusementpark" für Kinder.

- Epilog - Hm, so schnell kommt man also zu einem Video auf dem eigenen Blog, so schnell kann man sich in die YouTube-Gemeinde einreihen. Ursprüngliche Idee war ja, nur die Musik einzufangen, um diese leicht groteske Situation zu dokumentieren. Das Filmen war nur notwendige Beigabe - aber ich habe Gefallen daran gefunden. Am easy-filming mit Kamera und auch den vielfältigen Möglichkeiten der heutigen Kommunikation. Manchmal muss man erst nach Korea fahren, um das herauszufinden.

Dienstag, 23. Januar 2007

Wer ist eigentlich LOTTE?


Kommt man nach Korea, wird man den Eindruck nicht los, auf Schritt und Tritt von LOTTE (롯테) verfolgt zu werden. Der Schriftzug lacht einem von überall entgegen: Bevorzugt auf Kaugummis und Schokolade, aber auch auf Appartementgebäuden, Shoppingmalls - LOTTE ist omnipräsent. So wie in Deutschland, hm... lass mich nachdenken... nein, es gibt keinen Vergleich. Und das aus gutem Grund. LOTTE ist eins der größten und erfolgreichsten koreanischen Konglomerate, sogenannten Chaebols. Das sind riesige Konzerne in Familienbesitz und auch heute noch von Familienmigliedern geführt, wie es sie in Deutschland so nicht gibt. Auch bei uns bekannte koreanische Chaebols sind etwa Samsung, Hyundai und LG.
Aber LOTTE beschränkt sich eben nicht auf Elektroartikel oder den Food-Bereich. Nein, es muss auch der weltgrößte überdachte Vergnügungungspark sein - Lotte World, eine eigene Fastfoodkette, quasi ein McDonald´s auf Asiatisch mit landestypischen Eigenheiten wie hier z.B. dem Kimchiburger - Lotteria, Hotels der Luxusklasse, LOTTE Departementstores, LOTTE Supermärkten, die schon erwähnten Appartementsiedlungen (wir wohnen ja in den Hyundai-Appartements, sprich: Chjondae-Apate) - es gibt nichts, was es nicht gibt.
Wem das noch nicht genug ist, für den gibt´s den Pepero-Day. Ähnlich dem Valentinstag werden Pepero-Sticks verschenkt - erinnern an die Mikado-Süßigkeiten bei uns. Natürlich gibt es auch eine Story dazu, es ist aber auch nicht unwahrscheinlich, dass LOTTE den Kram einfach erfunden hat - denn ratet, wer Pepero herstellt!
Am besten gefällt mir aber, wie es zum Namen LOTTE kam. Der Gründer Shin Kyuk-Ho war so beeindruckt von "Die Leiden des jungen Werther" von Goethe, dass er seine Firma nach eben jener Lotte benannte. Dumm nur, dass das mit der Aussprache hier nicht ganz so einfach ist...
Die ganze Story zu LOTTE auf englisch gibts hier.

Und nein, das sind nicht meine Kaugummis! Mehr zu Xylitol, Polyphenol und anderen netten Beigaben in koreanischen Süßigkeiten demnächst.


Freitag, 19. Januar 2007

Wenn das Herr Kamprad sehen würde...

... ein ca. 50qm großer Laden mit Kinderklamotten und Küchenutensilien. Was das Wellbeing auf dem Schild soll, weiß ich nicht, aber das darf nicht weiter verwirren, das steht hier gerne mal mit drauf.
Ich glaube jedenfalls kaum, dass das die erste autorisierte IKEA-Filiale in Korea ist. Die Frage ist auch, ob das Konzept hier überhaupt großen Erfolg hätte. Vorsichtig ausgedrückt, denke ich nicht, dass Einrichtung hier den selben Stellenwert wie in Deutschland hat. Aber auf der anderen Seite - wer kommt da schon an den leicht neurotischen Deutschen vorbei ("Oh yes, my home is my castle...").

Ausflug nach Gyeongju

Der Ausflug ist nun auch schon wieder einige Tage her, aber ich wurde schon wieder durch eine heftige Erkältung aus dem Konzept gebracht, so muss ich mich jetzt mal an die Realisierung all meiner Blog-Ideen machen.
Reisen ist in Korea eine feine Sache: Das Land ist übersichtlich groß, jeder Ort lässt sich in einigen Stunden mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen. Und die sind billig. Knapp eine Stunde U-Bahnfahrt nach Seoul kostet ca. 1200 Won (1€), die Busfahrkarte zum Krankenhaus gibts schon für 900 Won (ca.75Cent) und die vierstündige Fahrt nach Gyeongju kostet uns gerade mal 17500 Won (15€).
Warum eigentlich dorthin? Gyeongju war die Hauptstadt des alten Silla-Königreiches und ist wegen der vielen Sehenswürdigkeiten eine Touristenattraktion nicht nur für Ausländer.
Die Fahrt im (wie könnte es anders sein - überheizten) Bus führt durch Seouls zahlreiche Hochhaussiedlungen, die kein Ende zu nehmen scheinen, durch einen Nationalpark, denn auch Seoul hat ein Ende - ja, und dann muss ich irgendwann eingeschlafen sein.
Das Hostel, das ich uns ausgesucht hatte, hat zumindest optisch einiges zu bieten. Mehrere Gebäude um einen schönen Innenhof gruppiert im traditionellen Stil. Übernachtet wird klassischerweise auf dem Boden mit Futons auf Holzboden mit "Ondol" (Fußbodenheizung). Natürlich muss das ausprobiert werden, auch wenn die Aussicht, bei Temperaturen um den Gefrierpunkt mitten in der der Nacht zum Pinkeln nach draußen aufs Häuschen ohne Heizung zu gehen nicht so attraktiv erscheint - das Zimmer ist gebucht und Gyeongju erwartet uns.

Besonders beeindruckend sind die "Tumulis", Hügelgräber, die überall zu sehen sind. Irgendwie eine schöne Art, bestattet zu werden. Je nach Wichtigkeit verschieden groß, aber auch in klein nicht zu verachten. Im Tumuli-Park geht zwar fast die Sonne unter, Hanna und ich sind aber dennoch von der schönen, ruhigen Atmosphäre begeistert und überlegen schon, wer uns denn später ein Tumulus bauen könnte (selbst ist nicht).
Vielleicht ist es aber auch die Tatsache, dass die Tumulis Originale sind, die uns beeindruckt. Schließlich sind Originale in Korea nicht mehr leicht zu finden.
Egal welche Sehenswürdigkeit man sich anschaut, man wird früher oder später darauf hingewiesen, dass das leider eine Kopie ist, wiederaufgebaut, meistens in den 70ern. Hm, doch nicht wirklich alt. Korea hat keine glückliche Geschichte gehabt und wenn man ein wenig verallgemeinert kann man sagen, dass alles geschichtsträchtige von den Japanern entweder komplett zerstört oder geklaut wurde. Japanischen Touristen ist diese Tatsache oft neu, denn Geschichtsaufarbeitung, wie man sie bei uns kennt, scheint doch eine besonders deutsche Angelegenheit zu sein.
So ist die Tempelanlage in Bulguksa (drittes Bild) zwar sehr schön anzuschauen, es bleibt aber irgendwie ein komischer Nachgeschmack. Trotzdem gehört Bulguksa zum Unesco Weltkulturerbe.
In Erinnerung werden uns aber nicht nur die Sehenswürdigkeiten bleiben, sonder auch unsere beiden Nächte im Hostel. Wir sind uns immer noch nicht ganz sicher, aber wir haben wohl eine kaputte Fußbodenheizung gehabt. Das Zimmer war eine Eiskammer, die Luft zum Schneiden kalt und der Boden nicht wirklich warm. In der zweiten Nacht haben wir sicherheitshalber etwas mehr Soju getrunken, bevor wir ins Bett gegangen sind, aber es waren wohl die zusätzlichen Decken, die uns ganz gut haben schlafen lassen. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass das wirklich "Ondol-heating" war. Buchen wir es unter "Erfahrung" ab.

Donnerstag, 11. Januar 2007

Interessante Farbwahl














Müsli gibt´s hier natürlich keins. Halt - eigentlich gibt es nichts, was es nicht gibt. Im stylischen "Shinsegae"-Departmentstore habe ich sogar Demeter-Biomüsli gefunden. Aber bei 14000 Won (knapp 12Euro) für etwa 350g hört der Spaß dann doch auf.
Und Kimchi (http://de.wikipedia.org/wiki/Gimchi) mit Reis zum Frühstück - so koreanisch bin ich dann doch noch nicht.
Also bleibt mir nur die Wahl zwischen mehr oder weniger gesüßten Cornflakes-Varianten. Und da man sich mit der Zeit an fast alles gewöhnt, bzw. ich immer wildere Sachen ausprobieren will, während wir hier sind, gibt es hier einen kleinen Auszug meiner morgendlichen Auswahl.
Ich muss aber sagen, dass ich doch eher enttäuscht bin, da der Grund-Süß-Geschmack den Eigengeschmack fast ganz zunichte macht. So sehen Grüner-Tee-Cornflakes auch lediglich grün aus, mehr nicht. Aber es war einen Versuch wert.
Morgen unternehmen wir unseren ersten Mehrtagestrip in Korea. Es geht nach Gyeongju am Ostmeer. Mehr in Kürze auf dieser Plattform.

PS. Tja, Kimchi oder Gimchi? Es gibt unterschiedliche Antworten. Zwar wird Kimchi vorne mit einem G geschrieben, aber man spricht das G am Anfang wie ein K aus. Ich bleibe also bei Kimchi.

Dienstag, 9. Januar 2007

Annyeong haseyo - 안녕하세요 - Hallo

Eigentlich war es von Anfang an schon klar: bis auf die wichtigsten Basics werden wir nicht viel Koreanisch lernen. Schriftzeichen zu lernen, erleichtert schon sehr viel, doch um wirklich zu sprechen, braucht es viel Zeit. Leider gibt es hier im Winter von der Uni aus keinen Sprachkurs, so haben wir uns in den ersten Wochen das Lesen eben selbst beigebracht. Ist ja auch nicht so schwierig mit 24 Buchstaben. Doch auch hier gibt es eine ganze Reihe an Ausnahmen, die auch erstmal erklärt werden wollen.
Aber ich habe gemerkt, dass mir das eben doch nicht reicht. Ich würde gerne mehr können als im Restaurant das Essen zu bestellen oder dem Taxifahrer zu sagen, wo es hingeht.
Deshalb lerne ich jetzt (anstatt mehr Neurologie zu pauken) Koreanisch im Selbststudium mit Buch und CD. Neurologie kann ich ja schließlich immer noch lernen, koreanisch nicht.
In den ersten Tagen war einer unser Lieblingsausdrücke: "Du hast es geschafft, wenn..." Wenn Du es z.B. hinkriegst, an der Nachbarwohnung zu läuten und zu fragen, ob sie uns ein Ei leihen könnten. Oder wenn du es hinkriegst, bei Han-Udong (unserem symphatischen Imbiss/Restaurant) am Telefon zu bestellen und das dann geliefert zu bekommen.
Ja, das ist der Plan. Bis Ende des Monats bei Han-Udong ein Essen am Telefon bestellt zu haben. Welch Herausforderungen! Also, ich muss weg... es gibt viel zu tun!
Annyeong - Tschö.

Freitag, 5. Januar 2007

So not vegetarian!

Ein Glück, dass ich nicht Vegetarier bin oder keinen Alkohol trinke. Dann hätte ich in Korea ein ernsthaftes Problem. Natürlich gibt es es auch einige Gerichte nur mit Reis und Gemüse, aber das ist weder in der Krankenhauskantine vorgesehen, noch bei den ganz einfachen Gerichten im Restaurant. Und vor allem beim Essen mit Freunden oder Kollegen wäre es mir ziemlich unangenehm, wenn ich nicht das essen könnte, was sich alle anderen teilen. Man teilt sich nämlich die Gerichte, die auf den Tisch kommen. Dass jeder für sich bestellt ist eher ungewöhnlich.
So wird Samgyeopsal (3-schichtiger Schinkenbauchspeck gegrillt und in kleine Stücke geschnitten) zwar nicht zu meinem Lieblingsessen, aber eigentlich war es ganz lecker und definitv ein Erlebnis. Vor allem die kleinen Dunstabzugshauben direkt über dem im Tisch eingelassenen Grill - trotzdem riecht man hinterher wie frittiert.
Und der Alkohol... also wer meint, dass Asiaten nichts vertragen, kennt die Koreaner noch nicht.

Mittwoch, 3. Januar 2007

Darf ich vorstellen: Schmidt

Meine neueste Errungenschaft: ein Luftbefeuchter. Schmidt.
Schmidt? Tja, wenn man humidity (Luftfeuchtigkeit) sehr konglisch ausspricht, dann kommt so etwas wie Schmidt heraus. So sei es denn.
Die Luftfeuchtigkeit ist hier nämlich meistens nur bei etwa 30% und in der gut beheizten Wohnung bleibt da gefühlt nur noch 10% übrig. Deshalb stehen die Geräte hier - zumindst im Krankenhaus - auch in jedem Raum, sogar jeder Patient bringt sich einen mit.
Am Anfang habe ich das Ganze eher belächelt, nach dem Motto: "a valuable addition to our modern lifestyle". Aber nach der ersten Erkältung mit Sinusitis denke ich ein wenig anders. Wir haben alles ausprobiert: jeden Tag Wäsche waschen, die Dusche im Dauerbetrieb zu haben - einfach nicht genug Schmidt in der Wohnung. Ob das kleine Gerät die Sache einrenkt? Ich weiß es nicht, aber zumindets bilde ich mir ein, dass es meiner Nasenschleimhaut gut tut. Und besser für die Umwelt und unsere Wäsche allemal.
In diesem Sinne: more schmidt in the air!

Montag, 1. Januar 2007

Frohes neues Jahr!





Ich wünsche Euch allen ein gutes neues Jahr!

In netter Gesellschaft

Sightseeing macht doch wesentlich mehr Spaß, wenn man einen ortskundigen Führer dabeihat. Wie kommt man zu einem? Total verfroren auf der Straße stehen und verzweifelt in die schlechte Straßenkarte des Lonely Planet gucken.


Jwa Jin und Min Jeong (beide Koreaner) waren auch gerade mit ihrem Freund Tommy aus Japan auf Tour-Tour durch Seoul. Die drei hatten sich in Kanada beim Englischlernen kennengelernt. Total nett, symphatisch und fließendes Englisch - die perfekt Reisegruppe für den Tag! Zum Aufwärmen in ein traditionelles Teehaus. Tolle Atmosphäre, toller Tee, die Fußbodenheizung unschlagbar und Vivaldis "Vier Jahreszeiten" im Hintergrund.

Danach zum Gyeongbokgung Palast, ein Muss für jeden Seoulbesucher. Leider nicht mehr das Original, sondern wiederaufgebaut, nachdem total abgebrannt von den Japanern während einer Invasion. Schönes Gelände mit Blick auf die Berge - und das mitten in der Großstadt Seoul.
Viel mehr wissen wir jetzt aber auch nicht über den Palast - unser Führer Jin, der einzige aus Seoul, konnte sich nicht mehr so gut an seinen letzten Besuch in der Grunschule erinnern, die Lunchbox war wichtiger gewesen...


Das Essen nach einem ganzen Tag in der Kälte war mal wieder der Hit. Koreanische Essen ist einfach super lecker. Besonders schön ist, dass man zu jedem Gericht eine mehr oder minder kleine Anzahl an kleinen Schälchen, sog. "banchan" bekommt. Irgendeine Sorte von Kimchi ist immer dabei, meisten eingelegter, gelber Rettich, winzige getrocknete Fischchen, Omlette und einiges, von dem ich immer noch nicht weiß, was es ist.

Zum Abschluss des Tages noch zum Seoul Tower. Bester Aussichtspunkte in Seoul. Zuerst fährt man mit der Zahnradbahn auf einen Berg und kann dann noch auf den Fersehturm fahren. Aber eigentlich reicht es vollkommen aus, auf den Berg zu fahren. Die Aussicht ist klasse, und Seoul von Millionen von Lichtern erhellt ist ein beeindruckender Anblick!

Ein absolut gelungener Tag mit einer top Reisegruppe.

Namdaemunmarket in Seoul

Endlich mal früh aufgestanden am Samstag und auf nach Seoul. Dauert ja schließlich auch immer etwa eine Stunde, incl. Fußweg und Bahnfahrt, bis wir im Zentrum sind.
Namdaemunmarket war unser erstes Ziel. Nicht etwa ein Markt, wie man ihn sich gemeinhin vorstellt, sondern eher ein komplettes Viertel mit unzähligen kleinen Shops und Foodstalls, unterirdischen Shoppingmalls und x Kaufhäusern. Ich fürchte, wir haben das ganze Ausmaß noch nicht erkannt. Es gibt praktisch nichts, was es nicht gibt. Klamotten, Handtaschen (darfs vielleicht noch eine Louis Vuitton-Tragetasche für den Wocheneinkauf sein? - ich bin erstaunt, dass man die Fakes sogar ganz offiziell in den Läden erhält), Seaweed (Algen) in allen Variationen, Elektroartikel - und natürlich Essen in allen Variationen. Der Lonely Planet drückt es sehr nett aus: "Foodstalls in the market offer cheap meals for the adventurous." Gut, es gibt Grenzen: bei den gezeigten Hühnerfüßen ist diese Grenze wohl überschritten. Und leider ist es bei Minusgraden nicht ganz so attraktiv, sich einen kleinen Snack reinzuziehen. Aber ich gäbe sonstwas dafür, soeinen Markt auch in Deutschland zu haben. Vor allem die Auswahl an Fisch ist immer wieder überwältigend!