Dienstag, 3. April 2007

Ostermenue auf Koreanisch

Zu Ostern wollen Jens und ich für meine Familie koreanisch kochen. Sowohl meine Eltern als auch meine Geschwister haben noch nie koreanisch gegessen, da muss ein Rundumschlag her. Was wäre schon ein Gericht bei der Vielzahl an unterschiedlichen Geschmacksrichtungen? Kimchi aus der Dose? Um Himmels Willen, ich mochte das fertig abgepackte in Korea ja schon nicht. So bleibt mir nichts anderes übrig, als es selbst zu machen. Wäre ja auch schade, den Kimchi-Kochkurs umsonst gemacht zu haben.

Jedenfalls wird so das Menue aussehen:

Doenjang-Jjigae (된 장 씨 개)
Chamchi-Kimbab (참치김밥)
Bibimbab (비빔밥)
Bulgogi (불고기)

dazu an Sidedishes (auf englisch, wie´s Kochbuch, bzw. meine Internetreferenz)

Kimchi (김 치) - selbstgemacht
Radish (단무지?)
Seasoned Acorn Jelly (도토리묵)
Seasoned green Bean Sprouts (숙주나물)
Enoki Mushroom Pancakes (?)
Soyglazed Lotus (연금조림)

Ich freu mich drauf.

Sonntag, 1. April 2007

Kimbab-Freitag in Köln

Bei meinem Einkauf am Mittwoch hatte ich direkt drei Kimbabs für Freitag im Seoulshop bestellt.
Beim ersten Blick war ich geschockt: das sollen Kimbabs sein? Wie sieht das denn aus? Aufgeschnitten in einer fiesen Plastikbox, fast wie Sushiimitat. Für den nicht-Korea-bewanderten Leser wird sich der Unterschied zu den koreanischen Kimbabs vielleicht nicht auf den ersten Blick erschließen, aber ich hatte etwas anderes erwartet. Stop, du bist nicht mehr in Korea, Käufer hier haben andere Ansprüche. Doch was hatte ich erwartet? Eine Rolle in Stück geschnitten und in ein wenig Alufolie gewickelt. Eben als Rolle und nicht so. Ok, über die Umweltbelastung lässt sich streiten - Alufolie oder riesige Plastikbox? Wie dem auch immer sei, die Box ist wirklich ungünstig. Schon aus transporttechnischen Gründen. Ausserdem (was eigentlich das Wichtigste ist) wird der Kimbab so schnell ganz trocken und verliert an Geschmack.
Note to self: Wenn ich wieder bestelle, sage ich Frau Hong direkt, dass ich keine Boxen haben möchte. Sie versteht das sicher.
Und der Geschmack? Ich schicke voraus, dass meine Ansprüche hoch sind. Und mein Fazit ist: selber machen. Der Reis war nicht der richtige und bei der Füllung hatte ich auch etwas mehr erwartet. Kein Kimchi, keine Sesamblätter, keine Klettenwurzel, kein Thunfisch. Solche Ansprüche sind für Deutschland zu viel. Aber warum mit weniger zufrieden geben?

Koreanisch einkaufen in Köln


Es ist nicht so einfach, wie gedacht. Wir haben hier einige große Asiasupermärkte, aber die sind nicht speziell auf ein Land ausgerichtet und haben offensichtlich keinen koreanischen Schwerpunkt. Thailand, Vietnam und China sind ganz stark vertreten, aber Korea? Fehlanzeige. Hannas und mein erster Trip in den Asiamarkt (auf den wir uns schon so lange gefreut hatten) wurde fast zum Fiasko: Ausser Soju (für unglaubiche 5€ die Flasche!) und koreanischen Garnelenchips war quasi nichts zu finden. Und das im größten Laden der Stadt. Auf dem Weg durch die Reihen des Supermarktes wurden wir immer ruhiger - nichts gab es zu entdecken, nichts war so, wir wir uns das vorgestellt (wohl eher erträumt) hatten.
In Düsseldorf gibt es eine sehr große koreanische Gemeinde, in Köln kommt man sich dahingehend eher wir auf dem Land vor.
Aber es gibt Abhilfe. In Form des "Seoulshops". Ein kleiner, familiär geführter Supermarkt mit tatsächlich vorwiegend koreanischen Lebensmitteln. (Mittlerweile war ich vorsichitg, da lässt man sich doch nicht vom Namen eines Ladens täuschen...). Ein rührend bemühtes Ehepaar zeigte mir gleich alles, was es im Laden gab, inklusive der großen Tiefkühltruhen - und mein Herz schlug höher! Hier wurde ich fündig! Mandus, Krabbenimitat für Kimbab, natürlich alles Saucen von den richtigen Marken, das richtige Sesamöl, sogar Lotus. Und als kleiner Bonus macht Frau Hong dienstags und freitags Kimbab auf Bestellung! Einzig und allein ärgerlich: keine frischen Sesamblätter, die haben erst ab Mai Saison. Wie bitten? In Korea gibt es die das ganze Jahr über. Ein Problem, das auch anderen so geht. Und kein koreanisches Bier. Kein Cass, kein Hite. Aber Kölsch schmeckt sowieso ähnlich, da darf man sich nicht so anstellen.
Ein bisschen Werbung für den Seoulshop muss dennoch sein.
Ich musste gleich mal richtig zuschlagen. Und das zwei Tage, nachdem ich aus Korea zurückgekommen bin. Wo ist HanUdong? So schön es auch ist, wieder hier zu sein. Ich vermisse vieles aus Korea.